Die Palmrüssler und unsere Palme – una relazione senza futuro
Im 2003 haben wir unser Plätzchen in Ravi gekauft. Einige Zypressen, eine prächtige Pinie und eine junge Palme standen vor unserem Häuschen.
16 Jahre später ist daraus eine stattliche Palme geworden. Noch sieht sie kerngesund aus.
Aber sie hat heimliche Besucher. Aus allen Richtungen brummen sie heran. Palmrüssler. Hübsche Kerle – allesamt. Solange sie sich nicht als „Sagowurm“ outen.
OK, weder die Palme noch deren natürlicher Feind, dieser Roter Palmen-Rüsselkäfer ist in Italien (und im übrigen Mittelmeerraum) heimisch … Und auch der Käfer selbst hatte bis heute hier in Italien keine natürlichen Feinde. Aber das haben wir zumindest für einen Tag geändert. Nicht wegen der Nahrungsgewinnung – seine Larven, bekannt als „Sagowürmer“ sind eine Delikatesse … dort wo sie herkommen. Man verzeihe uns den nachfolgenden Food Waste.
Bevor wir zur Aktion schritten, haben wir den Stamm „abgehört“ und uns überzeugt, dass sich die Ei-Ablage der Käfer lauthals entwickelt. Die Larven machen bei ihrem zerstörerischen Gang-Werk einen erstaunlich Bohr-Lärm. Ein paar gewiefte Unternehmen bieten die Bekämpfung der Plage mittels „Einspritzen“ von kräftigen Pestiziden in vorbereitete, „verschliessbare“ Bohrlöcher rund um das Herz der Palmen. Also oben am Stamm, da wo sich die Wedel entwickeln. Mehrmals im Jahr müsste dann die befallene Palme mit diesem üblen Zeugs „nach-geimpft“ werden. Eine Erfolgsgarantie gibt es natürlich nicht. Ein No-Go für uns. Nicht zuletzt auch wegen unserer Vierbeiner, die um die Bäume Jagd auf Eidechsen machen. Und schon gar nicht wollten wir zusehen, wie die prächtige Palme – Wedel für Wedel – abstirbt. Also beschlossen wir, dem Treiben ein endgültiges Ende zu setzen und damit auch die Verbreitung des Käfers nicht weiter passiv zu unterstützen.
Die nachfolgenden Fotos und kleinen Videos sind spontan entstanden. Halt das Werk eines Amateurs. Aber zur Illustration des Tuns ganz ok. Finden wir. Noch ein Hinweis zu unserer Entlastung. Der Unterschied zu den Profis machte wie immer das Material bzw. das Werkzeug aus: Keine Motorsäge mit langem Blatt, keine Kette zum Reissen, zu leichter Traktor für den schweren Stamm, kein gscheites Brennmaterial und keine Sicherheitskleidung … aber viel Spass und das Ziel erreicht.
Den wissenschaftlichen Hintergrund zur Rüsselkäfer-Invasion beschafft man sich am besten über Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rhynchophorus_ferrugineus#Der_Sagowurm_als_Speiseinsekt