Unser 20. Jahrgang:  Leicht hat es uns der Olivenhain im Jubiläumsjahr nicht gemacht. Bis zur Blütenzeit im Mai waren wir zuversichtlich und haben uns auf deutlich mehr Früchte als im bescheidenen Vorjahr eingestellt. Denn die meisten Bäume haben sehr schön geblüht. Nun, die Natur ist recht komplex aufgestellt. Schön blühen reicht nicht aus. Der Wind müsste den Blütenstaub – natürlich staubtrocken – zwecks Bestäubung auch auch noch zielgerichtet durch den Hain blasen. Feucht und nass fliegt er nicht. Und genau das scheint das Problem gewesen zu sein: Wegen Regen und hoher Luftfeuchtigkeit und – vorallem in der Nähe unseres kleinen Baches „Bezzughello“ mit Buschwerk und Laubbäumen – sind die meisten Blüten in der Befruchtungsphase kaum trocken geworden, so dass der Wind seine Bestäubungsarbeit nur ungenügend erfüllen konnte… wenn er wollte.

Anfang August mussten dann die wenigen Früchte einer Attacke der Olivenfliege trotzen. Dank unseren wöchentlichen Stichproben konnten wir das Schlimmste verhindern – nur um dann zuzusehen, wie ein anhaltend trockener und heisser Sommer den Bäumen und damit auch den Oliven arg zusetzte. Das Bild der Früchte, welches wir Anfang Oktober antrafen, war schon ziemlich deprimierend: viele unreife und sehr kleine und dann auch runzlige und schon vertrocknete Oliven. Aber auch – zwar wenige – perfekte, schöne Früchte. Der Ernte-Zeitpunkt war nicht ganz einfach zu finden. Schlussendlich haben wir beschlossen, ein paar Regentage abzuwarten, damit die Früchte doch etwas praller wurden und uns durch den Reifeprozess auch ein milderes Olio bescheren sollten. Diesbezüglich hatten wir das Glück auf unserer Seite.

Zwischen dem 22. und 26.10. – unterbrochen von 2 Regentagen – sind wir quasi in nur 3 Arbeitstagen durch alle 600 Bäume „gedüst“ und es gelang uns so, den „Grundstock“ für den neuen Jahrgang zu legen. Der Ernteausfall gegenüber einem mittleren Jahr betrug mehr als 60 %. Wir haben das Prädikat „Selezione“ auf unseren Flaschen hart erarbeiten müssen. Die Verlesearbeit war verhältnismässig immens (mit Nachtschichten bis 02:30 Uhr). Die spinnen, die Schweizer (…). Aber auch lohnend: der gemessene Säuregehalt von 0.2 weist auf gesunde, knackige Früchte hin. Auf jene, die im Körbchen bleiben durften.

Dem Ernte-Team – eine 5er Männerrunde – möchten wir für den flexiblen und zügigen Einsatz ganz herzlich danken. Die Arbeitsteilung – drei Pflücker mit Olivieri, ein Traktorfahrer/Netzverleger und ein Mann an der Verlesestation – war für diese Ernte grad richtig. Die sonst fix gebuchten Ernte-HelferInnen Birgit, Uli, Beni, Nicolas, Harry und Brigitte wären bei Bedarf angereist. Unsicheres Wetter, keine fixen Termine und Mini-Ernte bescherten unserem „BackUp“-Team eine verdiente Auszeit. Es kommen wieder ertragsreichere Zeiten, ganz bestimmt.

Mit weniger als 300 Litern feinstem Extra Vergine konnten wir nicht in den Verkauf einsteigen. So viel war klar. Sein oder nicht sein – Produzenten-Zwerg hin oder her. Die Frantoio Franci musste es richten. Wir schätzen uns überglücklich, dass wir ein Kontingent an Bio-Oliven der gleichen Sorten (Moraiolo, Frantoio, Leccino) die auch bei uns im Olivenhain stehen, dazu kaufen durften. Ein riesiges Dankeschön an Giorgio Franci! Er hat uns nun schon zum dritten Mal aus der Bredouille geholfen. Und wie! Sensorisch beschreibt er den diesjährigen, erweiterten Bezzughello-Mix so:

In der Nase: Mittelfruchtig, klarer Olivenduft, mit krautigen Noten von grünem Gras und Artischocke.
Ok, Flasche öffnen und dran schnuppern.

Im Mund: Frisch und sauber, beginnt mit einer leichten Süsse, gefolgt von einer angenehmen bitteren und würzigen Note von mittlerer Intensität, anhaltend, reich an dominanten pflanzlichen Noten mit einer krautigen Note von Artischocke.
Her mit dem Löffeli oder grad mit der knusprigen Bruschetta!

Das tönt doch sehr viel versprechend! Der 20. Jahrgang: Genussbereit. Jubiläumswürdig.

Wie immer wurde das Olivenöl in unserer grossen Zisterne «gesammelt», gefiltert und aus einem LOT (BE23) abgefüllt. Das bedeutet, dass sich in allen Flaschen das gleiche Öl befindet. Die angedruckte Lot-Nummer beinhaltet noch den Hinweis auf die Flaschengrösse: 0.75 Liter (BE231), 0.50 Liter (BE234), 0.25 Liter (BE233) und 0.10 Liter (BE232).

Auch dieses Jahr wartet wieder ein kostenloses Versucherli – ein Bezzughello-«Buscheli» – auf Sie. Wir freuen uns auf Ihre geschätzte Bestellung.

Unser 19. Jahrgang:  Als Folge der Frostschäden aus den letzten beiden Jahren mussten wir im Frühjahr die inzwischen zu hoch gewordenen Bäume massiv herunterschneiden, so dass nicht nur die Vögel an die oberen Oliven drankommen, sondern auch wir. Weiter haben wir um die hundert Stämme (bei den mehrstämmigen Bäumen) mit dem Bagger ausgebuddelt, so dass die Bäume mehr Luft und Licht haben und so, dass zukünftig auch etwas grössere Traktoren problemlos durch die Reihen fahren können. Eine zeitintensive Grossaktion, die einerseits viiiiel Brennholz gebracht hat und uns im 2023 ermöglichen soll, einen leichteren Schnitt durchzuführen. Dies verbunden mit der Hoffnung, dass mehr tragende Äste zu einer reicheren Ernte führen werden. So der Plan. Mal schauen, was Mutter Natur dazu meint.

Leider konnten wir der Erntestart-Empfehlung unseres Agronomos Alessandro, welcher die Aktivitäten auf dem Olivenhain wiederum das ganze Jahr über begleitete, nicht ganz Folge leisten. Etwa eine Woche später, nachdem wir uns alle am 16.11. in der Maremma „installiert“ hatten, starteten wir anderntags bei wunderbarem, fast schon zu heissem Erntewetter durch. Mit Italian-Menpower verstärkt schafften wir es, innert 4 Tagen insgesamt 4.7 Tonnen gesunde Oliven auf den Hänger zu verladen. Am 19.11. konnten wir gar unseren Allzeitrekord realisieren: 1’634 kg an einem einzigen Tag! An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön für den grossen Einsatz unserer Mannschaft, den Freunden aus der Maremma und natürlich Beni, Brigitte, Harry und Uli.

Aus den 4 Fuhren mit den 47 Quintali Oliven wurden bei Franci 628 kg feinstes Extra Vergine gewonnen. Mit der durchschnittlichen RESA (Anteil aus 100 kg Früchten) von etwas über 13 % (zwischen 11.8 und 15.2) sind wir möglicherweise ganz gut weggekommen. Obwohl, es hätte schon etwas mehr sein dürfen. Kurz vor Erntestart hat es noch ein paar kräftige Regentage gegeben und so war der Wasseranteil in den Früchten etwas höher als in den trockenen Jahren zuvor. Auf jeden Fall schmeckte unserem Agronomo das Olio Nuovo gar besser als jenes vom Vorjahr. Und das will schon etwas heissen. Frische Grasnoten und ein angenehm pfeffriger Abgang machen richtig Lust auf den neuen Jahrgang. Da die Bezzughello-Vorräte längst aufgebraucht sind, gelten Ihre Bestellungen ausnahmslos dem Neuen, dem Frischen. Und bedenken Sie: Beim Olivenöl gilt: Je frischer desto besser!

Wie immer wurde unser Olio in einer grossen Zisterne «gesammelt», gefiltert und aus einem LOT (BE22) abgefüllt. Das bedeutet, dass in allen Flaschen das gleiche Öl ist. Die angedruckte Lot-Nummer beinhaltet noch den Hinweis auf die Flaschengrösse: 0.75 Liter (BE224), 0.50 Liter (BE222), 0.25 Liter (BE221) und 0.10 Liter (BE223).

Ernte-Impressionen aus den Jahren davor.

2022/2023

2021/2022

2020/2021

2019/2020

2018/2019

2017/2018

2017 und früher

Haben wir Sie gluschtig gemacht?

Mit ein paar wenigen Klicks holen Sie sich den frischen Geschmack, den Sapore dell’Olio Extra Vergine di Oliva Toscano, in Ihre Küche.